In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcennutzung ist Wegwerfen nicht mehr zeitgemäß. Ein Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Weiterverwendung von Dingen, die der einzelne vielleicht nicht mehr braucht, andere sie aber durchaus weiter verwenden können. In diesem Sinne ist der Eilendorfer Bürgerin Bernadette Mürl die Idee gekommen, in Eilendorf einen Nachhaltigkeitsschrank aufzustellen. Positive Erfahrungen hat Bernadette Mürl mit kleinen Aktionen vor der eignen Haustür schon gemacht und stellte in der Bezirksvertretungssitzung im Oktober den hiesigen politischen Vertretern die Idee eines Nachhaltigkeitsschrankes vor. Diese ist bei der Bezirksvertretung auf offene Ohren gestoßen und soll auch mit finanzieller Unterstützung zeitnah umgesetzt werden.

Zunächst wird das Konzept den Bürgern auf dem Weihnachtsmarkt vorgestellt. Der Nachhaltigkeitsschrank wird an dieser Stelle eine eigene Bude sein, in der die Bürger aus freien Stücken, voll funktionsfähige Dinge, die sie nicht mehr brauchen, abgeben können. Andere Bürger können diese Dinge dann wieder herausnehmen. Das Hineinlegen und Herausnehmen von Sachen soll eigenständig geschehen; es werden keine Sachen im Vorfeld gesammelt, und die Menschen sollen sich frei fühlen das Angebot zu nutzen. Auf dem Weihnachtsmarkt werden zur Eröffnung Bernadette Mürl und Beate Jahn die Nachhaltigkeitsbude vorstellen; anschließend soll die Bude aber nicht mehr besetzt sein. Umliegende Budenbetreiber können jedoch ein Auge auf die richtige Nutzung werfen. Da auf dem Weihnachtsmarkt Geschenkartikel wie Strickwaren, Schmuck und Weihnachtsdeko angeboten werden, sollten die Bürger keine  ähnlichen Artikel in der Nachhaltigkeitsbude ablegen.

Aufgrund ihrer Recherchen rund um den Nachhaltigkeitsschrank hat die Ideengeberin von einem begehbaren Container Abstand genommen; Vandalismus und Vermüllung sind dabei meist nicht zu verhindern. Daher wird nun die Größe eines Bücherschrankes vorgezogen, der an  der Ecke Hansmannstraße/Friedrich-Wilhelm-Straße aufgestellt werden soll. Ehrenamtlich übernehmen Bernadette Mürl und Beate Jahn die Patenschaft für den Schrank, und da beide gegenüber wohnen, können sie den Schrank im Auge behalten und sehen, wie das Angebot bei den Bürgern ankommt. Wenn es gut läuft, denkt die Bezirksvertretung auch darüber nach, zusätzlich einen begehbaren Schrank an anderer Stelle aufzustellen.

Foto: Veranstalter

Du möchtest was in deinem Stadtbezirk verändern? Mitreden? Neue Ideen einbringen und so die Zukunft mitgestalten? Diesem Aufruf der Bezirksvertretung sind zahlreiche Jugendliche am 21. Oktober 2022 in der OT Eilendorf nachgekommen und haben mit Vertretern aus Politik und Verwaltung in der zweiten Eilendorfer Jugendkonferenz über ihre Wünsche diskutiert.

Im Laufe der Diskussion wurde deutlich, dass die Jugendlichen sich mehr sportliche Möglichkeiten und Aufenthaltsqualität im Freien wünschen. Viele der derzeitig vorhandenen Möglichkeiten Sport wie Fußball oder Basketball außerhalb des Vereinssport auszuüben, entsprechen nicht den Vorstellungen der Jugendlichen. Auf Spielplätzen gelten Altersbegrenzungen, so dass sie sie rechtlich nicht nutzen dürfen, und viele Sportgeräte auf diversen Plätzen in Eilendorf sind nicht in voller Funktion nutzbar. Schon vor einiger Zeit hat die OT Eilendorf einen Antrag zur Errichtung eines Multifunktionsplatzes, auf dem die verschiedensten Sportarten bespielt werden können, bei der Bezirksvertretung eingereicht. Dieser Antrag steht noch auf der Agenda der Stadt Aachen, weiß Bezirksamtsleiter Martin Freude. Politik und Verwaltung sind sich einig, dass ein Multifunktionsplatz an der OT Eilendorf die beste Lösung wäre, und man will sich für eine schnellere Umsetzung einsetzen.

Auch der Wunsch nach überdachten Aufenthaltsmöglichkeiten wurde von den Jugendlichen geäußert. Wichtig an dieser Stelle wären auch Handylademöglichkeiten im Außen­- bereich. Auch hier hat die OT Leitung, Milan Schümmer und Samy Chae, schon Ideen gesammelt, wie z.Bsp. Solarbänke und -säulen mit Lademöglichkeit, und diese in die Diskussion gegeben.

Auf die Frage nach Verbesserung der Mobilität wurde auf den Wunsch nach besserer Anbindung an die angrenzenden Stadtteile Brand und Haaren aus den Reihen der Verwaltung geantwortet. Viele der Jugendlichen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und wünschen sich mehr Busverbindungen über die Arbeitszeiten hinaus. Für die Zukunft wünschen sich die Jugendlichen auch eine bessere Verbindung/ Überquerung der Bahnhaltepunkte am Eilendorfer Bahnhof.

Damit die Jugendkonferenz offener und kreativer wird, wäre ein Treffen unter Jugendlichen ein oder zwei Mal im Jahr eine Idee für die Zukunft. Hieraus könnten sich Sprecherteams herausbilden, die Vorschläge in den Bezirksvertretungssitzungen vorstellen können. Wenn die Jugendlichen sehen, dass mit Engagement ihre eigenen Ideen realisiert werden, kann auch Eilendorf ein attraktiver Aufenthaltsort für Jugendliche sein! Ein weiterer positiver Aspekt der Jugendkonferenz könnte auch die größere Bereitschaft sein, die geschaffenen Plätze verantwortungsvoll zu nutzen.

Nur durch Beteiligung kann Jugendpartizipation aktiver gestalten werden. Die Jugendkonferenz ist auf Vorschläge und Ideen wie der Stadtbezirk aussehen soll und auf  Mitgestaltung von Jugendlichen aus dem Stadtteil angewiesen!