Prämierter Dachgarten in Eilendorf

Die insektenfreundlich angelegte Dachterrasse „Hortus Aquis“ von Familie Jaschik aus Aachen Eilendorf wurde vom NABU NRW als „Schmetterlingsfreundlicher Garten“ anerkannt. Bei einer Besichtigung überreichten Betty Malangré und Martin Knörzer vom NABU-Stadtverband Aachen persönlich eine Plakette sowie die Urkunde. Als weitere Preise konnte der „Hortus Aquis“ bereits den 1. Platz im Bundesweiten Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“ 2021 der „Stiftung für Mensch & Umwelt“ in der Kategorie Balkone sowie die Auszeichnung „Prämierter Naturgarten in Gold“ vom Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“ erlangen.

Seit 2011 haben sich auf der nach dem Hortus-Prinzip von Markus Gastl gestalteten Dachterrasse in zirka 60 Gefäßen vielfältige feste Gemeinschaften aus Frühblühern, Bäumen, Sträuchern und Wildstauden gebildet. Zusätzlich pflanzt Andrea Jaschik jedes Jahr Gemüse an und sät bienenfreundliche Wildblumenwiesen. So wachsen inzwischen weit über 200 verschiedene Pflanzen in ihrem Dachgarten. An Biotopelementen gibt es auf 15 Quadratmetern ein Futterhaus und Nistkästen für Vögel, verschiedene Nisthilfen für Bienen, eine Hummelkiste, eine Totholzpyramide, ein Steinmäuerchen, ein Mager- und ein Sumpfbeet sowie einen Teich.

Diese Strukturen vollenden das aus vorwiegend einheimischen Wildpflanzen bestehende Angebot für Insekten und Kleintiere. Durch die von Februar bis zum Frost durchgängig blühenden Pflanzen werden schon früh im Jahr Mauerbienen unterstützt, aber auch seltene Wildbienen-Arten angelockt, wie die Felsspalten-Wollbiene, die in Nordrhein-Westfalen als gefährdet gilt. Im letzten Sommer besuchte der Karstweißling, ein vom Kleinen Kohlweißling nur schwer zu unterscheidender und in Aachen seltener Schmetterling, den „Hortus Aquis“. Vögel werden ganzjährig gefüttert, 14 verschiedene Arten fanden sich bereits am Futterplatz ein. Besondere Freude bereitet es der ganzen Familie, wenn die Blaumeisen brüten. Im vorletzten Jahr flogen neun Jungvögel aus, im letzten brüteten sogar zwei Pärchen hintereinander im Nistkasten.

Tier-Beobachtungen können auf der Dachterrasse jederzeit aus nächster Nähe erfolgen, und Andrea Jaschik ist sich sicher: Auch wenn ihr Naturgarten nur im Kleinformat angelegt ist, steht er einem richtigen Garten in nichts nach. Über ihre Erfahrungen und Beobachtungen schreibt sie regelmäßig auf ihrem Blog www. hortus-aquis.de, denn ihr Ziel ist es, auch andere Menschen für insektenfreundliches Gärtnern zu begeistern. Im März wird ein Interview über die Entwicklung der Dachterrasse zum Naturgarten online zu sehen sein, Anmeldung unter www. bio-balkon.de. Dieses Engagement wurde im vergangenen Jahr gleich dreifach mit Auszeichnungen belohnt.

Foto: Andrea Jaschik