Vennbahnausbau

Nach intensiver Prüfung der Fachverwaltung kann der Vennbahnweg so ausgebaut werden kann, wie es im Spätsommer 2021 bereits vorgeschlagen worden war. Die Prüfung war erforderlich, weil der Naturschutzbeirat der Stadt Aachen den Ausbauplänen widersprochen hatte, der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz aber einen gegenteiligen Beschluss gefasst hatte.

Der Vennbahnweg und auch die Seitenräume, die für die geplante Verbreiterung benötigt werden, sind Verkehrsflächen, die von Verboten des Landschaftsplans nicht betroffen sind.

Der Naturschutzbeirat ist in seiner Sitzung am 22. Februar über das aktuelle Prüfergebnis informiert worden. Seine wertvollen Empfehlungen werden mit Blick auf den Artenschutz und denkbare Ausgleichsmaßnahmen in der weiteren Ausbauplanung berücksichtigt.

Der Vennbahnweg ist in den meisten Abschnitten als öffentlicher Verkehrsweg gewidmet. Laut Straßen- und Wegegesetz bedeutet das, dass neben der Fahrbahn auch die notwendigen angrenzenden Gräben und Böschungen Teil des öffentlichen Verkehrswegs sind. Falls keine Gräben und Böschungen vorhanden sind, gilt eine zusätzliche Fläche neben der Fahrbahn von jeweils mindestens einem Meter rechts und links als gewidmet. Diese Fläche wäre zum Beispiel im Falle einer Einzäunung notwendig, um einen sicheren Verkehr zu gewährleisten.

Der heutige Vennbahnweg ist ein wichtiger Rad- und Fußweg in der Stadt Aachen. Um das Radfahren in der Stadt Aachen attraktiver zu gestalten, schlug die Verwaltung im Jahr 2021 vor, den Vennbahnweg auf zunächst neun Abschnitten im Stadtgebiet auszubauen und zu verbreitern. Die betroffenen Bezirksvertretungen Kornelimünster/Walheim, Brand, Eilendorf und Aachen-Mitte sowie die Ausschüsse für Umwelt und Klimaschutz sowie Mobilität hatten den Plänen im Sommer 2021 zugestimmt.

Gegen diese Pläne stellte sich aber der Naturschutzbeirat in seiner Sitzung am 14. September 2021. Daraufhin beschloss der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz am 5. Oktober 2021, dass er „den Widerspruch des Naturschutzbeirates gegen die beabsichtigte Befreiung für die Verbreiterung der betreffenden Abschnitte des Vennbahnweges für unberechtigt“ halte. Er beauftragte die Verwaltung, bei der höheren Naturschutzbehörde „mögliche Lösungswege für eine zügige Umsetzung der Planungen zu sondieren“.

Auf einem ersten 400 Meter langen Abschnitt von der Philipsstraße stadtauswärts in Richtung Eilendorf und Brand ist die Stadt inzwischen aktiv geworden. Ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen entfernte dort ausgewählte Bäume und Sträucher. Die bauliche Verbreiterung des Vennbahnwegs auf diesem Abschnitt ist für die zweite Jahreshälfte 2022 vorgesehen.