Zum Dienstantritt von Gert Kempf als neuer Bezirksamtsleiter durfte Eilendorf aktuell Fragen stellen, um den „Neuen“ am Heinrich-Thomas-Platz kurz vorzustellen.
E.A.: Seit dem 17. Juli 2023 sind Sie neuer Bezirksamtsleiter in Eilendorf, was hat Sie motiviert, die Stelle in unserem Stadtteil zu übernehmen?
Gert Kempf: An der Stelle als Amtsleiter in Eilendorf reizt mich vor allem etwas für den Stadtteil bewegen zu können. Gemeinsam mit den Bürgern, den Mitarbeitern im Amt und der Bezirksvertretung den Stadtteil zu gestalten. Im Vorfeld habe ich mich natürlich (soweit von außen möglich) über aktuelle Themen informiert, die in Eilendorf gerade von großer Bedeutung sind, wie die Umgehungsstraße L221n, der Bahnhaltepunkt und die Umgestaltung von öffentlichen Plätzen. Um allerdings etwas Konkreteres dazu sagen zu können, habe ich noch nicht die nötige Einarbeitung in die Sachlage. Zunächst möchte ich erstmal ankommen, schauen wie die Dinge hier so laufen und gucken, wie die Anliegen der Bürger und Bürgerinnen in Eilendorf gelagert sind, bevor ich an Veränderungen denke. Erfreut habe ich zu Kenntnis genommen, dass es eine IG Vereine gibt, in dem sich Vereine organisieren und gemeinsames auf die Beine stellen. So etwas kenne ich aus keinem anderen Bezirk und das möchte ich auf jeden Fall weiter unterstützen.
E.A.: Wie sah Ihr bisheriger Werdegang bei der Stadt Aachen aus? Und welche Erfahrungen können bei Ihrer zukünftigen Aufgabe hilfreich sein?
Kempf: Ich bin seit Juni 2021 bei der Stadt Aachen und dort als Leiter der Straßenverkehrsbehörde tätig gewesen und bringe daher Erfahrung aus den Bereichen Straßenverkehrsordnung und Straßenwegegesetz mit. Zuvor war ich 20 Jahre bei der Bundesagentur für Arbeit tätig. Davon 15 Jahre als Berufsberater, in denen ich sehr viel Kontakt zu jungen Menschen hatte und dann weitere fünf Jahre als Gebietsdirektor für das Messe- und Veranstaltungsmanagement für vier Bundesländer. Meine Hauptaufgabe lag hier in der Organisation und Koordination von Jobmessen der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus habe ich mit zwei weiteren Gebietsdirektoren auch überregionale Messen im gesamten Bundesgebiet und im angrenzenden Ausland koordiniert. Dabei bin ich vor allem natürlich in Deutschland beruflich sehr viel gereist.
E.A.: Welche Aufgaben gehen Sie in den nächsten Wochen als Amtsleiter als Erstes an?
Kempf: In der nahen Zukunft wird für mich das Netzwerken an erster Stelle stehen, herausfinden was Eilendorf alles zu bieten hat und mich im Stadtteil sehenlassen, bekannt- machen und die Eilendorfer kennenlernen. Dann ist es für mich genauso wichtig, mich in Sachgebiete einzuarbeiten und reinzudenken, um in Zukunft die Bürger und Bezirksvertreter bei ihren Plänen bestmöglich unterstützen zu können. Zum Thema L221n kann ich mir noch keine abschließende Meinung bilden, da seitens Straßen-NRW das Gutachten bisher noch nicht zur Einsicht freigegeben ist. Zum Bahnhaltepunkt Eilendorf wird es zeitnah einen Vor- Ort-Termin mit dem Fachbereich 61 der Stadt Aachen (Fachbereich Stadtentwicklung, -planung & Mobilitätsinfrastruktur) zur Klärung der aktuellen Sachlage geben. Für diverse öffentliche Plätze gibt es bereits mögliche (Um-)Gestaltungspläne. Doch bis jetzt bin ich noch nicht ausreichend in die Themen eingearbeitet, so dass ich mir hierzu noch keine abschließende Meinung bilden konnte.
E.A.: Ihr privater Lebensmittelpunkt ist in Broichweiden, was ist Ihnen als Bürger in Ihrem Stadtteil wichtig?
Kempf: Ich bin Ur-Aachener, auf dem Könighügel aufgewachsen und hatte auch einige Freunde aus Eilendorf, die mich häufig nach Eilendorf und zum SV Fußballplatz brachten. Daher habe ich auch schon in meiner Kindheit Eilendorf kennengelernt. Nach Broichweiden bin ich durch meine Lebensgefährtin gekommen und hier bin natürlich auch als Bürger aktiv. Mir ist auch dort besonders wichtig, wie man den Ortsteil weiterentwickeln kann und lebenswert erhält. In Broichweiden gibt es zudem einige Dinge, die gerade im Umbruch sind, z.B. die Entwicklung des Gewerbegebietes am Flughafen Merzbrück oder die Neugestaltung der ehemaligen Firmengelände von Kronenbrot und Kinkartz. Ich bin ein Vereinsmensch, und daher liegt mir viel an der Erhaltung und Förderung des Vereinslebens.
E.A.: Wie möchten Sie sich in den nächste Wochen bei den Eilendorfer Bürgern bekannt machen?
Kempf: Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler hat mich schon über das Eilendorfer Bürgerfest geführt, und ich hatte auf dem Fest bereits die Möglichkeit einige Eilendorfer kennenzulernen. Gerne möchte ich für die Eilendorfer Bürgerinnen und Bürger ein Ansprechpartner mit offenen Ohren für deren Anliegen werden. Darüber hinaus habe ich schon jetzt zahlreiche Einladungen zu Vereinsevents erhalten. Ich freue mich darauf, die Bürgerinnen und Bürger in der Bezirksvertretungssitzung am 16. August 2023 begrüßen zu können, und das nicht nur um mich kennenzulernen, sondern um sich über die aktuellen Themen, die unseren Stadtteil betreffen, zu informieren.
E.A.: Wir bedanken uns für das angenehmene Gespräch und wünschen Ihnen einen guten Start im Eilendorfer Bezirksamt.
Foto: Patrizia Neuschütz, V.l.n.r.: Elke Schartmann, Gert Kempf und Elke Eschweiler