Zwei Jahre mussten die Anhänger des Eilendorfer Mundarttheaters auf die nächste Inszenierung warten. Jetzt ist es endlich wieder soweit! Gesundheitliche Probleme und Nachwuchssorgen haben der Volksbühne Erholungs-Gesellschaft 1889 Eilendorf in der letzten Zeit ordentlich zu schaffen gemacht. Aber die nicht zu bändigende Spielfreude und die Lust das Publikum zum Lachen zu bringen, hat das ganze Ensemble stets motiviert, weiter zu machen.

Das Leben ist zu kurz, um normal zu sein! Lautet das Motto der Komödie, die die Theatergruppe selber geschrieben hat. Stücke in Eilendorfer Mundart umgeschrieben hat der Theaterverein schon immer, aber ein ganzes Stück selber schreiben ist neu und aus der Not geboren. Schon seit Jahren findet der Verein keinen Platt sprechenden Nachwuchs mehr und in den meisten vorhandenen Stücken sind auch Rollen für Jüngere vorgesehen. Diese zu besetzen wird von Jahr zu Jahr schwieriger.

„Aue Daag, joue Vermaach“ ist eine Komödie in drei Akten und feiert am 13. Oktober Premiere im Saalbau Kappertz. Auf der Bühne erwartet den Zuschauer eine amüsante Verwechslungskomödie im Altersheim. Die Zweibettzimmer in einem alten Seniorenstift sind streng nach Männern und Frauen getrennt. So kommt es, dass zwei Ehepaare, Netterscheid und Havenith, in dem Stift wohnen, aber nichts voneinander wissen. Die beiden Männer teilen sich ein Zimmer und die dazugehörigen Ehefrauen ebenfalls. Im Laufe der drei Akte wird erkennbar wieso die beiden Paare dort gelandet sind und von dem Verbleib des Partners nichts wissen. Die sehr strenge Heimleiterin achtet zudem sorgsam darauf, dass es keine Geschlechtervermischung gibt. Doch dem Gerücht glaubend, einer der Männer wäre Lottogewinner, kommen die wahren Züge der Heimleitung zu Tage, sie durchwühlt das Zimmer auf der Suche nach dem nichtvorhandenen Geld. Die Enkelkinder der Heimbewohner wissen Bescheid, klären ihre Großeltern aber nicht über die Situation auf, um diese zu ihrem Vorteil auszunutzen. Lustige Anekdoten reihen sich aneinander, so auch die Vorführung des ehemaligen Tanzmariechens, eine der Bewohnerinnen, die für ihren letzten Tanz einen Karnevalsorden verliehen bekommt. Am Ende der drei Akte finden alle wieder zueinander und dank eines tatsächlichen Lottogewinns können die Bewohner das Heim übernehmen!

Ende gut, alles gut! So werden sich sicherlich auch die Akteure am Premierenabend auf und neben der Bühne fühlen. Selbst das Nachwuchsproblem wurde mit Kindern aus den eigenen Reihen gelöst. Mit der 35jährigen Erfahrung von Heinz Wirtz und der Thouetpreisträgerin Ina Gröbner als Mentoren könnte dies aber auch in den nächsten Jahren noch anders werden.

Seit April wird fleißig geprobt und Mitte September haben sich alle auf dem traditionellen Wochenendseminar in Belgien noch einmal final für die kommenden neuen Auftritte vorbereitet. Freuen Sie sich nach zwei Jahren Abstinenz auf einen herrlich amüsanten Abend mit der Volksbühne Erholungs-Gesellschaft Eilendorf.

13. Oktober 2019, 18 Uhr (Premiere)
26. Oktober 2019, 19 Uhr
27. Oktober 2019, 18 Uhr
2. November 2019, 19 Uhr
3. November 2019, 18 Uhr
9. November 2019, 19 Uhr
10. November 2019, 18 Uhr
16. November 2019, 19 Uhr
17. November 2019, 18 Uhr

Einlass jeweils 1 Stunde vorher

Saalbau Kappertz, Hüttenstraße 45-47, Aachen
Eintrittspreis: 9 Euro

Kartenvorverkauf: Schreibwaren Hecker, Saalbau Kappertz, info@erholungsgesellschaft-eilendorf.de, telefonisch unter: AC-55 78 90, bei allen Mitgliedern und spontan auch an der Abendkasse

Foto: Patrizia Neuschütz

Ende Oktober jährt sich die Grundsteinlegung der evangelischen Versöhnungskirche zum 50. Mal.

Die evangelische Gemeinde in Eilendorf vergrößerte sich nach dem zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten so schnell, dass über die Jahre immer neue größere Gottesdienststätten gesucht werden mussten. 1952 besaß die Gemeinde bereits eine eigene Villa in der Stapperstraße mit einem Gottesdienstraum sowie Räumlichkeiten für einen Pfarrer und eine Gemeindeschwester. Pfarramtlich wurden die Eilendorfer damals noch von der Kirchengemeinde Stolberg versorgt, doch der Wunsch nach einem eigenen Kirchenzentrum mit Pfarrhaus und Gemeinderäumen wuchs. Die wechselvolle Geschichte des Bauvorhabens der Versöhnungskirche in der Johannesstraße, wird von Gemeindemitgliedern zur Jubiläumsfeier derzeit in Form einer Chronik zusammengetragen.

Am Sonntag, dem 27. Oktober 2019 um 11 Uhr, wird die Gemeinde der Versöhnungskirche aus dem Anlass der Grundsteinlegung einen festlichen Gottesdienst mit Superintendant Pfarrer Bruckhoff und musikalischer Begleitung des Posaunenchors Eilendorf sowie des Kirchenchors begehen.

Alle Eilendorfer sind herzlich dazu eingeladen!

Foto: Marcello Vercio

Dass die Montessori Grundschule und das Kinderhaus an der Kaiserstraße saniert und modernisiert wird steht schon länger fest. Hier sind die Planungen bereits abgeschlossen. Damit der Umbau zügig umgesetzt werden kann, ist eine Auslagerung der Schule unumgänglich. Nachdem auch die Private bip Grundschule Aachen seit diesem Sommer eine neue Heimat gefunden hat, sollte einem Umzug von der Kaiserstraße in die Barbarastraße nichts mehr im Wege stehen. Wenn da nicht die hohen finanziellen Kosten für die Containeranlage an der Barbaraschule wären. Auf die bereits vorhandene Unterkonstruktion der ehemaligen KiTa-Container Anlage sollen die neuen Container aufgestellt werden.

Jetzt stellt sich noch die Frage, ob die vorhandene Unterkonstruktion ausreichend ist, um die ganze GGS Monterssori Schule Eilendorf mit ihren 8 Klassen und 6,5 OGS-Gruppen aufzunehmen. Der ursprüngliche Plan die Containeranlage zu erweitern, führt zu erheblichen Mehrkosten, die zu einem großen Teil durch die Vergrößerung der Unterkonstruktion entstehen. Ohne die Erweiterung würde dies aber in der Umsetzung zwei Container weniger bedeuten. Diese Räume würden dann durch multifunktionale Raumnutzung in den vorhandenen Räumen des Schulgebäudes und der Containeranlage aufgefangen. Diese günstigere Variante hat die Stadt Aachen der Schulleiterin Ferial Al-Moufti nach den Sommerferien zur Prüfung vorgeschlagen. In der Bezirksvertretungssitzung am 11. September 2019 kam daher die Auslagerung der Schule nochmals auf die Tagesordnung. An dieser Stelle erläutert Jörg Crumbach von der Stadt Aachen, wie es zu den erheblichen Mehrkosten und deren Ursachen kommt und wie die Kosten gesenkt werden können, ohne die schulischen Belange zu beeinträchtigen.

Die Schulleitung der Montessori Grundschule hält die „kleinere Variante“ allerdings für nicht umsetzbar. „Schon in der ‚größeren Variante’ ist das Montessori Konzept bei 25% Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf nicht durchführbar“, erklärt Ferial Al-Moufti in der Sitzung dem Vertreter der Stadt Aachen und den Vertretern der Fraktionen. „Als Übergangslösung können wir mit den fehlenden Nebenräumen und ohne Therapieraum leben, aber zwei Räume weniger würde bedeuten, dass die Übermittagsbetreuung in den 30 Monaten des Umbaus nicht aufrechterhalten werden kann“. Die Übermittagsbetreuung wird von engagierten Eltern und dem Förderverein getragen und es werden zwei Gruppen mit 38 Kindern bis 13 Uhr mittags betreut.

Bei einer so langen Auslagerungszeit sollte auch darauf geachtet werden, die Schule und ihr pädagogisches Konzept nicht so einzuschränken, dass „die Schule damit kaputt gemacht wird“, so die Bedenken von Rolf Schäfer von der SPD. Aufgefallen ist an dieser Stelle auch das Auszugsdatum, welches in der letzten Vorlage noch auf den Sommer 2020 datiert wurde und in der aktuellen Vorlage auf Winter 2020 nach hinten verschoben wurde. Weder die Schulleitung noch die Bezirksvertretung wurden darüber informiert. Jörg Crumbach vom Gebäudemanagement erklärte „dass ein Rückzug deutlich aufwendiger ist und dafür nur die Sommerferien in Frage kämen.

Bei einer Umbauzeit von 2 1/2 Jahren und dem Auszug im Sommer 2020 würde der Umzug aber im Winter sein. Daher hat die Stadt entschieden, den Auszug um ein halbes Jahr zu verlegen, damit für den Rückzug im Sommer 2023 mehr Zeit zur Verfügung steht. Dies wiederum bereitet Bürgermeisterin Elke Eschweiler große Sorgen. Die Finanzierung des kompletten Umbaus der Montessori Grundschule läuft über „Gute Schule 2020“ und wird mit Bundes- und Landesmitteln gefördert und diese sind an Fristen gebunden. Zudem ist es fraglich, ob die angesetzte Bauzeit von 30 Monaten am Ende tatsächlich eingehalten werden kann! Am Ende der Diskussion spricht sich die Bezirksvertretung mehrheitlich für die ‚größere Variante’ aus und teilt dies per Beschluss der Stadt Verwaltung mit.

Foto: Markus Förster