Schwerstkranke und Sterbende am Ende des Lebens würdevoll zu begleiten ist das Herzensanliegen der Ehrenamtler des Hospizdienst St. Severin. Der Ambulante Hospizdienst begleitet Betroffene individuell in dieser besonderen Lebensphase, schenkt den Menschen Zeit und Unterstützung und vor allem sollte in dieser Zeit niemand alleine sein. Aber auch die Familien erfahren durch den Hospizdienst eine große Entlastung. Die Gestaltung der gemeinsamen Zeit können die Betroffenen nach ihren Wünschen selbst bestimmen. „Manche möchten sprechen, andere nicht. Auch wenn sich die Familien kümmern, können die Menschen über Ängste, Wünsche an anderer Stelle freier sprechen und schon das Aussprechen kann Entlastung bringen“, weiß Verena Sußmann aus ihrer Erfahrung als Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes St. Severin.  Die Hopizbegleiter nehmen am alltäglichen Leben der Betroffenen teil, sind „da“ und halten mit aus. Und gelacht werden darf und wird auch! Denn das Lebensende gehört zum Leben dazu. „Mein Ehrenamtler Team hat eine dem Menschen zugewandte Haltung. Sie haben Zeit, sind offen und gehen wertfrei auf die Menschen zu. Sie nehmen auch Kleinigkeiten wichtig, denn Sterbende sind oft sehr empfindsam und nehmen auch kleine Hilfen dankend an.“ Es kann aber auch gesungen, gebetet oder einfach nur gemeinsame Zeit verbracht werden.

Im Vorfeld dieser Aufgabe müssen die Ehrenamtlichen Mitarbeiter einen neun Monatigen Kurs absolvieren. Anfang März 2023 startet im Seniorenzentrum St. Severin der Kurs zur Befähigung von ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen. In diesem Befähigungs- und Ermutigungskurs werden die Teilnehmer auf ihre Aufgabe als Hospizbegleiter intensiv vorbereitet. Verena Sußmann leitet die Kurse gemeinsam mit Madeleine Broichhausen und zum Thema Spiritualität und Religiosität referiert Krankenhausseelsorger Dr. Curt Creutz. Jeder der neun Samstage hat ein anderes Thema, zum Beispiel Biographiearbeit, Kontakt und Kommunikation und Emotionsmanagement. Der Kurs mit maximal 14 Personen ist kostenfrei findet immer samstags von 9 Uhr bis 17 Uhr (mit Pausen) im Seniorenzentrum St. Severin statt. Wenn auch Sie Interesse habe „Dahin zu gehen wo die Menschen sind“, können Sie sich gerne melden. Anmeldungen bei Verena Sußmann, Koordinatorin Ambulanter Hospizdienst St. Severin, Kirchfeldstraße 34, 52080 Aachen, Telefon: 0241/ 6006-4220 oder per Mail: verena. sussmann@marienhospital.de

Foto: Seniorenzentrum St. Severin

Aufruf zur Themensuche: Deutschlands erster ständiger Bürger*innenrat nimmt Fahrt auf!

Der erste Aachener Bürger*innenrat setzt sich als ständige, institutionalisierte Einrichtung mit begleitender Gremienstruktur aus repräsentativ per Los ausgewählten Teilnehmenden zusammen.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen: „Es geht nicht um ein Diskussionsforum, sondern um ein wirksames Instrument, das Dinge in dieser Stadt nach vorne bringt und in der Umsetzung von den Menschen getragen wird.“

Bürger*innen aktiv in politische Prozesse einzubeziehen, ist inzwischen keine Besonderheit mehr. In Aachen geht jetzt eine neue Form dieser Beteiligung an den Start: ein Bürger*innenrat als ständige, institutionalisierte Einrichtung mit begleitender Gremienstruktur, den es in dieser systematisch aufgestellten Form in Deutschland nach Aachener Kenntnis bislang nicht gibt.

Im Bürger*innenrat der Stadt Aachen werden 56 nach Alter, Bildung und Sozialräumen repräsentativ ausgewählte Bürger*innen vertreten sein. Die Teilnahme ist freiwillig. Der Bürger*innenrat kommt zwei- bis dreimal im Jahr zusammen und berät – unterstützt von Fachleuten – über ein relevantes städtisches Thema, das vorher von Mitbürger*innen vorgeschlagen und nach Diskussion im Bürgerforum vom Rat beschlossen wurde. Unterstützt wird der Bürger*innenrat von Fachleuten für das jeweilige Thema. Die Mitglieder des Bürger*innenrates werden jedes Jahr neu bestimmt.

Alle Aachener*innen ab 16 Jahren sind aufgerufen, eine Frage oder ein Thema einzureichen. Das Thema sollte für die gesamte Stadt relevant sein. Und: Es muss von der Stadt Aachen selbst entschieden werden können. Damit es ins Auswahlverfahren kommt, müssen sich zudem 125 Menschen für das Thema ausgesprochen haben. Ein Begleitgremium des Bürger*innenrates sichtet die Themen und spricht nach festen Kriterien eine Empfehlung in Form eines Bürger*innen-Gutachtens aus. Fünf Themenvorschläge werden öffentlich in einer Sitzung des städtischen Bürgerforums vorgestellt und mit den Bürger*innen diskutiert. Danach wird im Rat der Stadt Aachen über die Ergebnisse entschieden. Wenn der Rat zustimmt, erhält die Verwaltung den Auftrag, das Bürger*innen- Gutachten umzusetzen.

Bis zum 10. März 2023 haben alle Einwohner*innen in der Stadt Aachen die Möglichkeit, Themenvorschläge für das Jahr 2023 einzubringen. Das geht per Mail an buerger_innenrat@ mail.aachen.de oder per Post an: Stadt Aachen, Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung, Albert Halfmann, Verwaltungsgebäude Katschhof, Johannes-Paul-II.-Straße 1, 52062 Aachen.

Infos sind auf der Internetseite des Bürger*innenrates zu finden unter aachen.de/buerger_innenrat.

Foto: V.l.n.r.: Gereon Hermens, Initiative „Bürgerrat Aachen“, Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin, Hilde Scheidt, Sprecherin der Arbeitsgruppe, Mathias Dopatka, Vorsitzender des Bürgerforums, Dana Duikers, Leiterin Fachbereich Verwaltungsleitung und Bürger*innendialog.
Copyright: Stadt Aachen/Jane Kaimer